Sport trotz Pollenallergie

Die besten Tipps, wie Sie körperliche Bewegung draußen als Allergiker angehen

Bei der Laufrunde können Sportler besonders gut entspannen und den Kopf richtig frei kriegen. Gerade die warme Jahreszeit hat einen besonderen Reiz, da man sich luftiger kleiden kann und alles farbenfroh blüht. Für diejenigen, die unter Allergien leiden, kann der Freiluftsport vor allem im Frühling durch die hohe Pollenbelastung schnell belastend werden. Insgesamt gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) an, dass etwa ein Drittel der Erwachsenen in ihren Leben an einer Allergie erkranken. Wenn die Nase juckt die Augen Tränen, der Hals kratzt und das Niesen nicht aufhört, verzichten viele ganz auf das Training draußen. Das muss allerdingst nicht sein. Dass Freiluftsport und Heuschnupfen nicht zusammenpassen, ist ein Irrglaube. Es gibt einige Behandlungsmethoden und Tipps, um die lästige Belastung in den Griff zu bekommen.

Pollenallergien von Erkältungen unterscheiden

Zunächst ist es hilfreich zu verstehen, was bei allergischen Reaktionen im Körper passiert. Auslöser der Belastung sind winzige Pollen von Gräsern, Kräutern und Bäumen. Sie werden leicht vom Wind verteilt und können tief in die Atemwege eindringen. Ihre Allergene kommen mit unserer Haut und unseren Schleimhäuten in Kontakt. Da der Körper sie als Fremdkörper einstuft, produziert er Antikörper. Kommen Sie mit den Gräserpollen regelmäßig in Berührung, reagieren Haut und Schleimhäute mit den bekannten Symptomen. Rötungen durch erweiterte Blutgefäße, vermehrte Flüssigkeitsproduktion und Schwellungen sind die Folge. Viele Betroffenen fühlen sich dadurch deshalb abgeschlagen und kränklich. Die Allergien von einer Erkältung unterscheiden zu können, ist daher für die Entscheidung für oder gegen Ausdauersport sehr wichtig. Der einfachste Weg ist, sich Ihre Umwelt bewusst zu machen. Ist die Pollenbelastung gerade hoch? Außerdem gibt die Farbe des Nasensekrets Aufschluss. Ist es flüssig und klar, spricht das für Ihre Allergien. Ist die Nase eher verstopft und das Sekret gelblich, sollten Sie eher auf das Training verzichten. Es handelt sich dann wahrscheinlich um eine Erkältung.

Wann Freiluftsport bei Pollenallergien und wann nicht?

Insgesamt ist wichtig zu wissen, dass Training an der frischen Luft während der Pollenzeit Ihre Allergiesymptome nicht verschlimmert. Grundsätzlich ist Bewegung während dieser Zeit besonders wichtig. Denn vor allem Ausdauersport ist ein gutes Training, da er die Lungenfunktion verbessert. Je nach Stärke Ihrer Allergien und Symptome sollte die Intensität des Workouts gewählt werden. Bei etwa ein Zehntel der Betroffenen sind laut Studien allerdings die Anzeichen des Heuschnupfens so stark, dass Kurzatmigkeit und Asthma die Folge sind. Gehören Sie zu dieser Gruppe sollten Sie es langsamer angehen und das Training unterbrechen, sobald Atemnot auftritt. Außerdem können Sie bei Ärzten oder Allergologen gezielt feststellen, auf welche Gräserpollen Sie reagieren und das Sportprogamm auf Ihr Krankheitsbild abstimmen

Welchen Sport treiben bei Heuschnupfenerkrankung?

Dass Workouts draußen und Allergien sich nicht ausschließen, ist nun klar. Die passende Sportart sollten Sie vor allem nach Ihren persönlichen Präferenzen, gegebenenfalls in Absprache mit Ihrem Arzt oder Allergologen, auswählen. In der Pollenzeit können Sie sowoh Kraft- als auch Ausdauersport betreiben. Dabei kommt es nicht darauf an, in dieser Zeit Rekorde aufzustellen. Vielmehr ist regelmäßiger Freiluftsport mit vorheriger Gewöhnung des Körpers an die Belastung ratsam. Cardiotraining hat für Allergiker besonders den Vorteil, die Lungenfunktion zu verbessern und die Atemmuskulatur zu stärken. Folglich wird sie vor den negativen Auswirkungen des Heuschnupfens geschützt. Trotz positiver Effekte sollten Sie die Behandlung Ihrer Allergien zu einer Priorität machen. Bei sportlicher Betätigung dringen die Gräserpollen durch die besonders tiefe Atmung weiter in den Körper ein und können Reaktionen auslösen. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Allergologen auf die Möglichkeit der Desensibilisierung an. Schritt für Schritt wird Ihr Körper durch die Therapie an die harmlosen Substanzen, auf die Sie überempfindlich reagieren, gewöhnt. Symptome werden so nachhaltig gelindert.

Was ist beim Outdoorsport als Allergiker zu beachten?

Wer während der Pollenzeit draußen trainieren möchte, sollte Zeitpunkt, Länge und Intensität des Trainings den aktuellen Symptomen anpassen. Zum Beispiel: Der ideale Zeitpunkt für ein Cardiotraining draußen in der Stadt ist in den Morgenstunden. Auf dem Land nimmt die Pollenbelastung abends drastisch ab. Starker Regen reinigt die Luft. Daher eignet sich die Zeit danach für Allergiker besonders gut für Sporteinheiten. Ein guter Wasserhaushalt durch regelmäßiges und ausreichendes Trinken hält außerdem die Schleimhäute feucht. Diese können so die Allergene besser aus der eingeatmeten Luft abfangen. Daher sollten Sie auch eher durch die Nase und nicht den Mund atmen. Nach der Sporteinheit sollten Ihre Kleidung, Körper und Haare waschen, damit die Gräserpollen direkt beseitigt werden.

Die fünf besten Tipps, wie Sie Sport trotz Pollenallergien betreiben können

  • Nutzen Sie die Pollenallergie-App "Husteblume". Sie verrät, wann welche Allergene fliegen, sodass Sie Ihr Training darauf abstimmen können. Außerdem hilft sie Ihre Allergien besser kennenzulernen und gezielt gegen Auslöser vorzugehen. 
  • Bewährte Hausmittel schaffen Linderung. Tägliches Naseduschen mit Salzwasser spült die Gräserpollen regelrecht aus den Schleimhäuten. Sind die Bronchien verschleimt, schafft das Inhalieren mit Dill- oder Fenchelöl Linderung.
  • Leiden Sie unter Allergien, sollten Sie das Rauchen einstellen. Das Qualmen reizt Ihre Atemwege zusätzlich.
  • Erkunden Sie Ihre Umgebung und suchen Sie sich lieber Nadelwälder statt blühenden Wiesen und Felder für Ihr Training aus. Die Pollenbelastung ist deutlich geringer und als Nebeneffekt spenden die Bäume Schatten.
  • Als Schutz vor den Allergenen und bei tränenden Augen helfen möglichst großen, rundum anliegende Sportbrillen.

Weitere Maßnahmen zur Linderung von Heuschnupfensymptomen

In Apotheken erhalten Sie frei verkäufliche Antihistaminika in Form von Nasensprays, Augentropfen sowie Medikamenten. Diese wirken schnell und bei leichten Beschwerden sehr gut. Da einige Betroffene berichten, dass die Mittel müde machen, empfiehlt sich die Einnahme abends.

Außerdem beeinflusst die Ernährung die Allergiesymptomatik. Meiden Sie vor allem tierische Produkte, wie Fleisch und Milch. Histaminreiche Produkte wie Fisch, Käse, Salami, Speck und Walnüsse wirken sich auch verschlechternd auf Ihre Allergien aus. Vitamin C haltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte und Broccoli lindern Heuschnupfensymptome eher. Letzterer sowie Holunderbeeren hemmen zusätzlich Entzündungen durch ihre Antioxidantien. Auch grünem Tee wird durch den hohen Anteil an Catechinen eine antiallergische Wirkung nachgesagt.