Der Heimtrainer
Wer keine gesundheitlichen Einschränkungen hat und auf die Watt-Anzeige verzichten kann, für den sind Heimtrainer, eine günstige Alternative. Heimtrainer sind die ursprünglichen Geräte im Heimsport, mit Ihnen hat alles vor mehr als 30 Jahren begonnen. Heimtrainer sind die einfachsten Fitnessgeräte ohne viel Schnörkel und Spielereien. Computer-Programmen und diverse Einstellmöglichkeiten suchen Sie hier meist vergeblich. Bei den meisten Geräten können nur die wichtigsten Trainingsdaten vorgegeben werden.
Als Bremssystem nutzen alle Hersteller die günstige Alternative - das Magnetbremssystem. Da dieses System mit Permanentmagneten arbeitet, ist hier auch ein maximales Level der Bremskraft schnell erreicht. Bei ca. 120 Watt (im Vergleich zum Ergometer) ist aber das Limit der Bremskraft erreicht. Die Schwungmasse bewegt sich zwischen 6 und 10 kg. Für ein leichtes Fitnesstraining sind diese Geräte allemal eine Alternative zu teureren Geräten. Wer jedoch auf seinem Trainingsfahrrad auch mal in einem höheren Leistungs-Level trainieren möchte, bzw. wenn Sie mit einer körperlichen Einschränkung vorbelastet sind, sollten Sie auf jeden Fall auf ein Ergometer mit Wirbelstrombremse und großer Schwungmasse zurückgreifen.
Für den bestmöglichen Start in das Training mit Ihrem Heimtrainer stellen wir einen kostenfreien Heimtrainer-Trainingsplan zur Verfügung.
Darauf sollten Sie beim Marken Heimtrainer Test und Kauf achten:
Bremssystem
Heimtrainer haben zur Verstellung der Schwierigkeitsstufen mehrheitlich nur ein Stellrad, mit dem ein Dauermagnet an die Schwungmasse angenähert wird. Das Magnetfeld bremst dann die Schwungmasse und erzeugt so einen Widerstand. Durch diese mechanische Verstellung können solche Geräte nicht geeicht werden und besitzen keine Watt-Anzeige. Ein Gesundheits- oder Reha Training ist mit einem Heimtrainer nicht möglich, da sich die gesundheitsbezogenen Watt-Angaben nicht einstellen lassen. Ein Heimtrainer hat keine reproduzierbare Leistung. Für ein normales Ausdauertraining ohne gesundheitliche Einschränkung ist dies im Grunde egal. Denn beim Ausdauertraining trainieren Sie nach Zielpuls und da ist es egal, ob Sie den bei Stufe 5 haben oder bei 50 Watt. Wissen Sie aber, was Ihre Gesundheit in den nächsten Jahren macht?.....
Bei den Heimtrainern unterscheidet man drei verschieden Bremssysteme:
Bandbremssystem:
Beim Bandbremssystem wird ein Textilband, das mit einer Filzauflage verstärkt ist, um die Schwungmasse gespannt. Indem man jetzt das Textilband über einen Drehknopf fester zieht, erhöht sich der Widerstand. Diese Systeme sind aber auch so gut wie gar nicht mehr am Markt zu finden.
Magnetbremssystem:
Bei diesem System wird die Schwungscheibe durch einen Dauermagneten gebremst. Indem man über einen Drehknopf diesen Magnet weiter von der Schwungmasse entfernt oder annähert, erhöht, bzw. verringert sich der Widerstand. Dieses System arbeitet ohne direkten Kontakt zur Schwungmasse und ist somit absolut verschleißfrei. Ein Dauermagnet hat aber nur eine begrenzte Bremskraft. Wenn man die höchste Stufe mit einem Ergometer vergleicht, dann ist in etwa bei 120 Watt seine maximale Bremsleistung erreicht. Im Normalfall reicht diese Bremswirkung für ein Ausdauertraining aus. Jedoch Sportler, die auch mal kräftiger in die Pedale treten möchten, müssen auf ein Ergometer mit Wirbelstrombremse ausweichen.
Backenbremssystem:
Dieses System funktioniert so ähnlich wie Ihre Fahrradbremse. Zwei mit Filz belegte Metallplatten werden seitlich oder von oben an die Schwungmasse gepresst. Durch einen Drehknopf kann man die Bremswirkung verändern. Diese Bremssysteme heute meist bei Indoor Cycles zu finden. Mit dem Backenbremssystem lässt sich mit wenig Aufwand eine hohe Bremskraft erzeugen, die beim Indoor-Cycle benötigt wird.
Antriebseinheit
Wer kennt nicht noch die alten Heimtrainer, die mit Ihrem Kettenantrieb und dem Bandbremssystem alles andere als leise und komfortabel Ihre Dienste verrichteten. Bei Heimtrainern der neuen Generation wird das Tretlager mit dem Freilauf der Schwungmasse mit einem geräuschlosen Antriebsriemen verbunden und ist absolut wartungsfrei. Bei den Tretlagern ist Vorsicht geboten. Während günstige Kaufhausgeräte billige oder gar keine Kugellager besitzen, haben die guten Heimtrainer gedichtete Kugellager aus der Industrie, die eine theoretische Laufleistung von 100.000 km ganz leicht schaffen. Sie müssen auch nicht nachgefettet werden, da es in sich geschlossene Systeme sind. Somit entfällt auch jegliche Wartung im Inneren des Gerätes. Aber auf jeden Fall sollten aber ca. alle 50 Betriebsstunden die Pedale und die Schrauben der Pedalarme nachgezogen werden. So vermeiden Sie, dass sich der konische Sitz der Pedalarme eventuell ausschlägt
Richten Sie auch ein Augenmerk auf den Freilauf. Während Sie normal treten, ist von diesem Bauteil nichts zu hören. Der Freilauf beginnt erst zu arbeiten, wenn sie aufhören zu treten. Ein gewisses Geräusch lässt sich bei einem Freilauf aufgrund der feinen Nadellager und der hohen Drehzahl niemals vollständig vermeiden. Jedoch sollte sich die Lautstärke in einem verträglichen Rahmen bewegen und die Schwungmasse sollte einigermaßen ruhig auslaufen.
Sitzkomfort und Verstellmöglichkeiten
Gute Heimtrainer haben verschiedene Möglichkeiten, die für Sie optimale Sitzposition einzustellen. Der Lenker sollte so zu verstellen sein, dass Sie je nach Körpergröße eine aufrechte Sitzposition einnehmen können. Gute Lenker sind so geformt, dass Sie auch die Möglichkeit verschiedener Griffpositionen haben. Vorteilhaft ist es, wenn man die Arme während des Trainings auch einmal entspannt auf dem Lenker ablegen kann. Achten Sie auch darauf, dass Sie zum Vorderbau, an dem das Cockpit moniert ist, genügend Platz haben. Standardmäßig haben auch viele Geräte schon eine zusätzliche horizontale Sattelverstellung, mit der Sie den Sattel weiter nach vorn oder nach hinten verstellen können.
Sehr sinnvoll ist auch ein tiefer Durchstieg, der das Aufsteigen, besonders bei gesundheitlichen körperlichen Einschränkungen sehr erleichtert. Durch diesen Durchstieg müssen Sie nämlich den Fuß nicht über den Korpus heben, sondern können ihn ganz einfach vorn herumführen.
Die Schwungmasse
Die Schwungmasse bewegt sich bei Heimtrainern meist zwischen 6 und 10 kg. Je größer sie ist, desto besser ist der Rundlauf. Die Schwungmasse hat nur eine Aufgabe. Während der Pedalbewegung haben Sie immer einen Umkehrpunkt ganz unten und ganz oben. Durch Ihre Krafteinwirkung werden Sie nach dem Kipp-Punkt automatisch schneller und kurz vor dem Erreichen des oberen Punktes haben Sie fast den kompletten Schwung wieder verloren. Die Schwungmasse ist jetzt das zusätzliche Gewicht, das den Pedalen bei der Umkehrbewegung den richtigen Schwung verleiht. Einen angenehmen Rundlauf erreicht man mit Schwungmassen ab ca. 8 kg. Bei gesundheitlichen Einschränkungen sollten Sie unbedingt auf eine große Schwungmasse achten. Durch die gleichmäßige leichte Bewegung mit Heimtrainern wird wieder neues Knorpelgewebe aufgebaut. Sollten Sie jedoch mit einer zu kleinen Schwungmasse trainieren, zerstören sie dieses neu gebildete Knorpelgewebe sofort wieder, da das Gerät kleine Schläge weitergibt.
Sicherheit
Das Gerät sollte ein GS oder TÜV Zeichen haben. Denn nur so ist gewährleistet, dass die Geräte auch im täglichen Einsatz ohne Gesundheitsrisiko verwendet werden können. Heimtrainer haben in der Regel immer einen Sicherheits-Freilauf, wie Sie ihn vom normalen Fahrrad gewohnt sind. Das heißt, wenn Sie aufhören zu treten, bleiben die Pedale stehen. Anders ist das z.B. bei Indoor Cycles, die einen sogenannten Starrlauf besitzen. Hier bewegen sich die Pedale immer mit der Schwungmasse mit.
Bedienungsfreundlichkeit der Heimtrainer
Achten Sie darauf, dass das Cockpit relativ aufgeräumt und übersichtlich wirkt. Während des Trainings müssen Sie jederzeit die wichtigsten Funktionen sofort erkennen können. Große Tasten mit den wichtigsten Funktionen sind hierbei auch besonders vorteilhaft. Bezüglich der Bedienung sollten Sie sich auch bedenken, dass mehr Funktionen auch die Bedienung umständlicher machen.
Programme und Anzeigen
Die Möglichkeit einer Programmvielfalt ist beim Heimtrainer zumeist übersichtlich gestaltet. Die Anzeige beschränkt sich meist auf die trainingsrelevanten Daten wie, Umdrehungen/min., Entfernung, Geschwindigkeit , Zeit, Kalorienverbrauch und Puls. Bei fast allen Heimtrainern kann man zumindest eine Puls Ober- und Untergrenze einstellen. Das Gerät steuert zwar dann nicht eigenständig, warnt Sie aber zumindest, wenn Sie bestimmte Pulsgrenzen über- oder unterschreiten. Ein Heimtrainer ist und bleibt nun einmal ein Trainingsgerät für Kunden, die sich lediglich vereinzelt bewegen möchten. Mehr darf man von diesen Geräten nicht erwarten.
Auch bei einem Heimtrainer sollte das pulsgesteuerte Programm an Bord sein. 99% des Trainings werden Sie mit diesem Programm bestreiten, da dies die einzige sinnvolle Trainingsmethode ist. Was nützt Ihnen ein Programm, das noch einmal schwerer wird, wenn Ihr Puls ohnehin schon bei 179 Schlägen/min ist. Im pulsgesteuerten Programm steuert Ihr Herz den Widerstand des Trainingsgerätes und hält Sie so immer in Ihrem optimalen Trainingsbereich. Heimtrainer haben diese Funktion oft nicht, jedoch sind günstige Ergometer mit Pulssteuerung nicht viel teurer.
Pulsmessung
Nahezu alle Heimtrainer besitzen zur Pulsmessung einen Ohrclip oder eine Handpulsmessung. Für eine gelegentliche Überprüfung der Herzfrequenz ist gegen diese Messung nichts einzuwenden. Diese Systeme sind jedoch für ein optimales Fitnesstraining, zum Konditionsaufbau oder zur Fettverbrennung wegen Ihrer Fehlertoleranzen wenig geeignet. Der Ohrclip verrutscht oft und ist unangenehm am Ohr zu tragen. Die Handpulsmessung hat den Nachteil, dass Sie während des Trainings immer ihre Hände auf den Messelektroden lassen müssen. Empfehlenswert ist eine telemetrische Pulsmessung mittels Brustgurt.